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Die 7 Sakramente

Die Sieben Sakramente der Orthodoxen Kirche

Die Sakramente sind der Ausdruck für das Geheimnis der Vermittlung der unerschaffenen Gnade Gottes.

Alle sieben in der orthodoxen Kirche heute bestehenden Sakramente bilden jedoch um das Mysterion-Sakrament Christi eine Einheit. Die orthodoxe Kirche gebraucht im Vergleich zu den anderen christlichen Religionen jedoch nicht das Wort „Sakrament“, sondern den Begriff „Mysterion“. Alle „Mysterien“ sind somit geschaffene Mittel, durch die die unerschaffene Gnade Gottes vermittelt wird. Der Mensch als Geschöpf braucht die geschaffenen Mittel, um sich der unerschaffenen Gnade zu nähern und sie zu empfangen. Das Wesentliche in den Mystrien ist nicht der geschaffene Träger, sondern die unerschaffenen Gnade. Deswegen darf sich derjenige, der an den Sakramenten teilnimmt, nicht auf die Betrachtung ihres geschaffenen Trägers beschränken, sondern muss die darin verborgene Gnade geistig erkennen. (Galitis u.a., 1994, S. 158)

Die konkrete Zahl von sieben Sakramenten wurde in der westlichen Kirche erst Anfang des zweiten Jahrtausends allmählich fixiert, welche dann auch von der orthodoxen Kirche des Ostens übernommen wurde. (Larentzakis, 2000, S. 63) Alle Sakramente waren früher ebenfalls vorhanden, sie wurden gefeiert und zelebriert, aber die Zahl war nicht konkret fixiert. Die einzelnen Sakramente sind vielmehr Aspekt des einen Mysteriums der Kirche, in welchem Gott das göttliche Leben mit der Menschheit teilt. (Hotz, 1975, S. 946)

Offiziell wurde zwar in der Orthodoxen Kirche nicht die Zahl sieben für die Sakramente definiert. Dennoch werden diese als eine Einheit betrachtet: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Priesterweihe (Bischofsweihe), Ehe und Krankensalbung. (Larentzakis, 2000, S. 64)

Quellen: Kallis, Ines (u.a.) (2002): Gott ist lebendig. Ein Glaubensbuch der orthodoxen Kirche. Theophano Verlag. Münster. Kallis, Anastasios (1999): Taufe. Taufgottesdienst der Orthodoxen Kirche. Griechisch-Deutsch. Theophano Verlag. Münster. Galitis, Georg (u.a.) ( 1994): Glauben aus dem Herzen. Eine Einführung in die Orthodoxie. TR-Verlagsunion. München. Larentzakis, Grigorios (2000): Die Orthodoxe Kirche. Ihr Leben und ihr Glaube. Verlag Styria. Graz u.a. Hotz, R. (1975): Sakramente im Wechselspiel zwischen Ost und West. Köln.

Das Mysterion der Taufe

„Dort, wo es Wasser gibt, gibt es Leben“.

Dies ist das Sinnbild des Alten Testamentes zur Bedeutung des Wassers im Verlaufe der Schöpfung. Somit stellt das Wasser die Quelle allen Lebens dar.

Nur unter der Betrachtung des Sinnbildes des Alten Testamentes versteht man die Bedeutung des Sakramentes der Taufe. Das altgriechische Verb „baptizein“ bedeutet „eintauchen, unter Wasser setzen“. Jesus gebrauchte das Wort Taufe, um seinen Tod und seine Bestattung zu bezeichnen. Für Jesus bedeutete also die Taufe ein Sinnbild der Teilnahme an seinem Tod, Sterben, um wiedergeboren zu werden. Im Wasser der Taufe werden somit die Sünden ertränkt und das ewige Leben, das Leben Gottes, durch das Herabsenden des Heiligen Geistes übertragen. (Kallis, 2002, S. 269-270). Der Mensch wird somit von seiner ererbten Sterblichkeit befreit. (Galitis u.a., 1994, S. 159)

Durch die Taufe tritt der Mensch in die Kirchengemeinde ein. Es bedeutet im übertragenen Sinne ein Lebensvollzug in Christus und mit Christus, in seinem Leben, seinem Tod und seiner Auferstehung. „Alle, die in Christus getauft sind, haben Christus angezogen“, besagt der Taufhymnos.

Dies ist die existenzielle Bedeutung der Taufe, die den Täufling in der Zeit seines Lebens begleitet. Das Sakrament der Taufe ist nicht wiederholbar.

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes wird der Täufling dreimalig in das Wasser des Taufbeckens untergetaucht. Somit stirbt der Mensch für die Sünde und nimmt am Leben Christi teil.

Das Mysterion der Firmung

Nach der Orthodoxen Gottesdienstordnung wird direkt nach der Taufe die Firmung durchgeführt. Dabei wird dem Täufling mit dem heiligen Myron an Stirn, Augen, Nasenflügeln, Mund, Ohren, Brust, Händen und Füßen das Zeichen des Kreuzes nachgebildet. Dabei spricht der Priester: „Siegel der Gabe des Heiligen Geistes. Amen.“ (Kallis, 1999, S. 99) Bei der Spendung dieses Mysteriums durch die Salbung des Körpers mit dem Salböl werden die Gaben des Heiligen Geistes zur Mehrung und Stärkung des geistigen Lebens mitgeteilt.

So wird der (die) Getaufte und Gefirmte in die Gemeinschaft der Heiligen, dem auserwählten Volk Gottes, aufgenommen. (Larentzakis, 2000, S. 66)

Das Mysterion der Eucharistie

Die Israeliten pflegten beraka (hebr. = Segen) zu feiern, durch die sie Gott ihren Dank für all seine Wohltaten ausdrückten. Anerkennen, dass eine Gabe von Gott kommt, und dieser Gabe mit Dankbarkeit zu gedenken, Danksagung (griech. Eucharistia) ist eine grundlegende Haltung der Diener des Allmächtigen. Durch diese permanente Danksagung erkennt der Mensch das Werk des Schöpfers an und drückt ihm seine Dankbarkeit aus. So erkennt der Mensch, der das Bewusstsein der Schöpfung ist, die Verbindung der Schöpfung mit dem Schöpfer an. (Kallis, 2002, S. 327)

Christus feierte am Abend des Heiligen Donnerstag eine solche beraka als Vorsteher des Mahls seiner Jünger. Zu Beginn dieses Mahls segnete man beim beraka ein erstes Mal den Weinkelch mit den Worten: „Gesegnet seiest du, Herr unser Gott, König der Jahrhunderte, der du diese Frucht des Weinstocks gibst.“ Deshalb nahm Jesus zu Beginn des Mahls den Kelch ein erstes Mal und sagte: „Von nun an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes kommt.“ (Lk 22,17) Das jüngste Familienoberhaupt brachte nun beim beraka einen Wasserkrug, damit sich das Familienoberhaupt die Hände waschen konnte. Danach nahm das Familienoberhaupt das Brot und brach es mit den Worten: „Gesegnet seiest du, Herr unser Gott, König der Jahrhunderte, der du dieses Brot aus der Erde hervorbringst…“ So nahm auch Jesus am Abend des Heiligen Donnerstag das Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es den Jüngern mit den Worten: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Nach dem Mahl nahm das Familienoberhaupt des beraka den Kelch und segnete ihn eine zweites Mal. So machte auch Jesus das gleiche nach dem Mahl, indem auch er ein zweites Mal den Kelch nahm und sagte: „Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.“ (Kallis, 2002, S. 328-329)

Jesus identifizierte somit den Wein mit seinem Blut, welches er am folgenden Tag am Kreuz vergießen wird und das den neuen Bund zwischen Gott und den Menschen besiegeln wird. (Kallis, 2002, S. 329)

Die Gemeinschaft, sowohl die Jünger, die Apostel als auch die Kirche Christi hat seitdem nie aufgehört, jeden Sonntag (dem Gedenktag der Auferstehung und dem Tag des Herrn) an die Lehre der Apostel zu erinnern und in der brüderlichen Kommunion und im Gebet das Brechen des Brotes vorzunehmen. Dies nennt man gewöhnlich die „Göttliche Liturgie“ (Eucharistie). (Kallis, 2000, S. 330-331)

Das Mysterion der Buße

Die Buße ist eine Abkehr von der Sünde und die Rückkehr zu Gott. Es kann kein christliches Leben als Leben in Verbindung mit Gott ohne Buße geben. Die Buße dauert bis zum Tode, denn es gibt keine Grenze der Vollkommenheit.

Die Buße aber setzt die Reue voraus. (Galitis u.a., 1994, S. 163) Hier spielt das persönliche Gespräch mit dem Beichtvater und das Prinzip der Ökonomie für die persönliche Situation der Christen, die Verfehlungen begangen haben und ihr Leben korrigieren wollen, eine große Rolle. Bemerkenswert ist, dass die orthodoxe Kirche im Vergleich zur römisch-katholischen Kirche keine Beichtstühle kennt. (Larentzakis, 2000, S. 82)

Bewusstmachung von Schuld und Umkehr sind wichtige Voraussetzungen bei diesem Sakrament. Für den Beichtenden bedeutet es nicht nur Erleichterung von Belastungen, sondern echte gnadenhafte Vergebung. Beim Sakrament der Buße erwartet der in Bedrängnis geratene Mensch Verständnis, Liebe, Zuwendung und echten Beistand. (Larentzakis, 2000, S. 82-83) Der Beichtvater hört zu, spricht mit ihm, gibt ihm Ratschläge und betet schließlich zu Gott aufgrund der ihm von Gott erteilten Vollmacht, dass er dem Sünder alle Sünden, die er bereut und bekannt hat, vergibt. (Galitis u.a., 1994, S. 164) Die Maßnahmen, die vom Beichtvater als Buße auferlegt werden, sind nicht in erster Linie als Strafe oder Sühne zu verstehen, sondern sie haben eher pädagogische Bedeutung. Das Einfühlungsvermögen des Beichtvaters gegenüber dem Beichtenden ist hier sehr gefragt. (Larentzakis, 2000, S. 82-83)

Die Sünde ist keine objektive Größe, die man messen kann. Eine Klassifizierung ist somit im Grunde genommen unmöglich. Der geistliche Tod des Christen erfolgt nicht durch das Begehen einer bestimmten Sünde, sondern durch seine Trennung vom Leib Christi. Die Väter und Lehrer der Kirche bestehen nicht auf eine Unterscheidung der Sünden in Todsünden und andere, sondern sie ermahnen die Gläubigen, ihre persönlichen Schwächen herauszufinden, deren sich die Sünde bemächtigen kann. (Galitis u.a., 1994, S. 164)

Insgesamt betrachtet ist die Buße somit ein Sakrament, durch welches der Sünder wieder in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen werden kann. (Galitis u.a., 1994, S. 163)

Das Mysterion der Priesterweihe (Bischofsweihe)

Der heilige Apostel Paulus schrieb Timotheus in einem Brief: „Vernachlässige die Gnade nicht, die in dir ist und die dir verliehen wurde, als die die Ältesten aufgrund prophetischer Worte gemeinsam die Hände auflegten. (…) Was du vor vielen Zeugen von mir gehört hast, das vertrau zuverlässigen Menschen an, die fähig sind, auch andere zu lehren.“ So folgte den Aposteln von Generation zu Generation jene „Apostolische Väter“, die wir heute Bischöfe nennen.

Was ist jedoch ein Bischof und was sind seine von Gott gegebene Aufgaben?

Das, was den Apostel als Aufgabe durch Jesus zugetragen worden ist, ist nun auch die Aufgabe des Bischofs. Er ist beauftragt, das Volk mit dem Wort Gottes zum Reich zu führen, wie Moses es durch die Wüste in das Versprochene Land führte. Er ist beauftragt, das Volk Gottes mit dem vom Himmel gekommenen Brot zu nähren, welches im Verlauf der eucharistischen Versammlung, der er vorsteht, ausgeteilt wird. Zudem ist er beauftrag, das Volk mit dem Wort der Wahrheit zu nähren und ihm die Lehre zu vermitteln, die die Apostel von Christus empfangen haben. Diese Übermittlung der Wahrheit Christi, deren Bürgen die Bischöfe sind, nennt man die „apostolische Tradition“. Die ununterbrochene Reihenfolge von Bischöfen an der Spitze einer der Lehre der Apostel treu gebliebenen Kirche heißt die „apostolische Sukzession“. Sie garantiert die Einheit der Kirche durch die Zeit hindurch mit der Verkündigung derselben Wahrheit, desselben Wortes Gottes und verbindet die aufeinander folgenden Generationen miteinander. (Kallis, 2002, S. 351-352)

Unter der Berücksichtigung der „apostolischen Tradition“ werden also noch heute Bischöfe, Priester und Diakone geweiht. Die Bischöfe, die Erzbischöfe und die Patriarchen werden in der Orthodoxen Kirche von den Synoden der Autokephalen Kirchen oder von den eigens zusammengesetzten Wahlorganen mit Mehrheitsbeschlüssen auf synodal-demokratische Weise gewählt. Dabei ist die Beteiligung des Kirchenvolkes bei der Wahl, Weihe und Inthronisierung seines Bischofs sehr intensiv. Die Zustimmung der Gläubigen der Gemeinde durch das „axios“ (er ist würdig) während der eucharistischen Versammlung ist ein wesentlicher Bestandteil der Weihe. Denn ohne die Gemeinde kann der Bischof als Amtsträger nicht existieren, ohne die Gläubigen der Kirche verliert er seine Existenzberechtigung. (Larentzakis, 2000, S. 71-72)

Während die Bischöfe die Rolle des Moses in Bezug auf das durch die Wüste in das Versprochene Land ziehende jüdische Volk einnimmt, sind die Priester ein wenig wie die siebzig „Ältesten“ des Volkes, bezüglich derer Gott zu Mose sagte: „Ich nehme etwas von dem Geist, der auf dir ruht, und lege ihn auf sie. So können sie mit dir zusammen an der Last des Volkes tragen, und du musst sie nicht mehr alleine tragen.“

Das deutsche Wort Priester stammt vom altgriechischen Wort presbyteros ab, welches die Bedeutung „Alter“ besitzt. Er steht somit den christlichen Gemeinden als Leitender vor. Er erfüllt ähnliche Funktionen wie der Bischof, besitzt jedoch persönlichen Kontakt zu jedem Gläubigen. Ein entscheidender Unterschied zwischen Bischofs- und Priesteramt besteht jedoch. Während man zur Weihung zum Bischof zölibatär leben und unverheiratet sein muss, ist dies für das Amt des Priesters nicht zwingend vorgeschrieben. (Kallis, 2002, S. 356)

Das Mysterion der Ehe

Die Vereinigung des Mannes und der Frau ist ein Geheimnis, das nach dem Apostel Paulus auf das Geheimnis der Vereinigung Christi mit der Kirche zurückzuführen ist. Die Liebe des Christus für die Kirche ist das Vorbild für die Liebe von Mann und Frau. (Galitis u.a., 1994, S. 161)

Die Eheschließung ist eine sehr wichtige erfreuliche Station des Lebens der Menschen, wo die Kirche den Menschen beistehen und sie begleiten will. Die Gnade Gottes und der Segen der Kirche können eine große Stütze für das neue Leben sein. Die jungen Menschen in gegenseitiger Liebe und Hingabe wollen eine neue menschliche Zelle bilden, die Freude und Glück bereitet, die auch neues Leben schenken soll. Deshalb wird die Ehe als das „Mysterium der Liebe“ bezeichnet. In den Gebeten und entsprechend in der griechischen Volkssprache wird der Traugottesdienst auch einfach Chará (Freude) bezeichnet, womit angedeutet wird, dass die Eheschließung ein sehr fröhliches und Freude bereitendes Ereignis im Leben des Mensche ist. (Larentzakis, 2000, S. 78)

Die Eheschließung begründet jedoch auch das gegenseitige und freiwillige Opfer zweier Menschen. Indem sich der Mensch seinem Partner schenkt und diesen mit all seinen Schwächen akzeptiert, nimmt er „ein Kreuz auf sich“. Aus diesem Grund verbindet die orthodoxe Kirche im Gottesdienst bei der Eheschließung das Sakrament mit dem Hinweis auf das Martyrium. Darauf weisen das Lied: „Heilige Märtyrer, die ihr herrlich gerungen habt und gekrönt seid…“, wie auch die Benutzung von Kronen bzw. zweier Kränze während der Trauzeremonie. (Galitis u.a., 1994, S. 161)

Die Ehe ist ein partnerschaftliches Geben und Nehmen und beruht auf eine gegenseitige Hingabe und Hilfe in Liebe. Zudem ist die Gemeinschaft in der Ehe ein wichtiges Element, auf der Ebene der Gleichwertigkeit von Mann und Frau und der gemeinsamen Verantwortung bei allen wichtigen Phasen des Lebens, die Reglementierung und Einmischung von außen nicht beeinträchtigen dürfen. (Larentzakis, 2000, S. 79)

Die Eheschließung darf wegen ihres hohen Wertes kein Provisorium darstellen. Sie ist daher nach orthodoxer Auffassung sakramental und grundsätzlich unauflöslich. Dennoch kann eine Ehe bereits vor dem Tod des Ehepartners zerstört sein. Aus diesem Grund weiß die orthodoxe Kirche, dass das Scheitern in der Ehe möglich, wenn auch schmerzlich ist. Die Menschen sind nicht vollkommen, und sie werden Opfer ihrer Schwäche. So kann auch eine harmonische Gemeinschaft zerbrechen und das Band der Ehe wird zerrissen. So wird eine Ehescheidung aus pastoralen Gründen und aus Sicht der Ökonomie akzeptiert. Es kann auch eine Wiederholung des sakramentalen Aktes der Eheschließung, wenn auch mit Bußauflagen, bis zu dreimal gewährt werden. (Larentzakis, 2000, S. 81-82)

Das Mysterion der Krankensalbung

Das Sakrament der Krankensalbung wird sowohl für die seelische Reinigung der Christen als auch für die Kranken zu ihrer Stärkung und Heilung gespendet. (Larentzakis, 2000, S. 83)

Schon der Apostel Paulus schrieb folgendes: „Ist jemand krank unter euch, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihn beten und ihn salben mit Öl im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden.“

Somit bietet die orthodoxe Kirche allgemein allen Gläubigen die Salbung an, sogar in Verbindung mit der ganzen Vorbereitung für die Eucharistie, ohne das spezielle Ziel der Salbung zu vernachlässigen. (Galitis u.a., 1994, S. 165)

Die Beziehung der Salbung zur Eucharistie wird durch die Salbung aller Gläubigen im Gottesdienst des Großen Mittwochs, dem Mittwoch vor Ostern, deutlich. Es ist charakteristisch, dass sie vor der Feier der Einrichtung des Abendmahls am Großen Donnerstag (Gründonnerstag) stattfindet. Beim Vollzug der Salbung sollten es, wenn möglich, sieben Priester sein, wobei jeder einen Abschnitt des Evangeliums liest. Die Salbung kann jedoch auch von einem Priester durchgeführt werden. Am Ende des Gottesdienstes empfangen alle Gläubigen die Salbung in Form eines Kreuzes auf Stirn, Kinn, Wangen und auf beiden Händen. (Galitis u.a., 1994, S. 165)